Montag, 27. Juni 2011

REZENSION: "Tod in Neverland" von Ronald Malfi

Kelly Rich hat eine traumatische Kindheit verdrängt und hinter sich gelassen, wie auch ihre Familie, zu der sie seit Jahren keinen Kontakt pflegt.
In New York versucht sie, sich ein neues Leben aufzubauen.
Doch schon hier geschehen merkwürdige Dinge...
Eines Tages wird sie überraschend nach Hause beordert, da ihre jüngere Schwester Becky misshandelt aufgefunden wurde und sich seitdem in einem unerklärlichen komatösen Zustand befindet.
Kelly möchte ihr helfen und muss sich ihrer Vergangenheit stellen, die sie Stück für Stück aus ihrem verlorenen Gedächtnis rekonstruiert.
Warum war sie drei Jahre lang in einer psychartrischen Anstalt? Welche Rolle spielt der Wald, der an ihr Elternhaus grenzt und in dem plötzlich Menschen verschwinden?
Kelly wird mit Kräften konfrontiert, von denen sie nicht zu träumen wagen sollte....

Als ich die Informationen zu dem Buch "Tod in Neverland" las, wollte ich sofort auch das Buch  lesen.
Ebenfalls die Covergestaltung, sowohl Motiv als auch Farbe, macht Lust auf dieses Buch.
Ronald Malfi konfrontiert uns darin mit schließlich zwei Erzählsträngen, zwischen denen der Leser hin und her pendelt und versucht, Zusammenhänge herzustellen.
Zum Einen verfolgen wir Kellys Erlebnisse in ihrem Elternhaus und ihre Suche nach der Vergangenheit.
Zum Anderen bleiben wir in New York bei den Menschen, die Kelly dort zurückgelassen hat.
Da ist Josh, ihr Kollege, der aber mehr als nur kollegiale Gefühle für sie empfindet. Desweiteren die mysteriöse Nelly, eine alte, beinlose Frau mit einer seltsamen Gabe, und der Arzt Carlos, der durch eine schreckliche Prophezeiung in die Geschichte verwickelt wird.
Ronald Malfi versteht es, seine Leser zu fesseln. Das Mysterium um  Kellys Vergangenheit "trieb" mich förmlich durch das Buch.
Sein Schreibstil ist sehr flüssig, seine Hauptprotagonisten bildhalft charakterisiert, lediglich die Darstellung von Kellys Eltern war mir zu blass.
Dennoch ist die Geschichte teilweise sehr verwirrend und undurchsichtig, Einiges bleibt doch offen...
Ich war mir oft nicht sicher, was Fantasie ist und was Wirklichkeit..., vor allen Dingen, was die Geschehnisse um Kelly betrifft.
Die Mystery- und Horrorelemente waren mir persönlich, gerade zum Ende hin, etwas "too much" und versetzten mich zeitweise in ein Poltergeist-Feeling.

Trotzdem ist "Tod in Neverland" mehr als nur eine Geistergeschichte...
Der Autor selbst versteht sein Buch als "modernes Märchen" und es lohnt durchaus, sich zum Ende der Lektüre die Fragen im Anhang anzusehen und sich damit auseinanderzusetzen.
Für mich haben diese Fragen das Buch wieder in ein anderes Licht gerückt, um es so zu verstehen wie der Autor, müsste ich es aber wohl ein zweites Mal lesen....

Aenna                                      

1 Kommentar:

  1. Hey,
    als erstes hab ich mir nun das Buch auf die Wunschliste gepackt!
    Nun hab ich noch was für Dich:

    http://steffisbloggg.blogspot.com/2011/06/award-von-wegen-sommerloch.html

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